Tag der Offenen Moschee 2025: Ein Dialog über Glaube und Gesundheitsgerechtigkeit

Am 3. Oktober 2025, dem bundesweiten Tag der offenen Moschee (TOM), hat das Moschee-Netzwerk Spandau in der Islamischen Gemeinde Spandau ein Programm mit dem Schwerpunktthema Gesundheit organisiert. 

Fokus auf Gesundheitsgerechtigkeit

Die zentrale Frage des Tages lautete: „Gesundheit – ein Recht für alle Menschen?“ Dabei wurde ein Blick auf die gesundheitliche Gerechtigkeit in Deutschland geworfen. Es wurde offen diskutiert, ob in der Praxis wirklich alle Menschen den gleichen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben und wo Barrieren und strukturelle Diskriminierung diesen Zugang erschweren.

Die spirituelle und soziale Bedeutung der Gesundheit

Der Tag startete mit einer besonderen Öffnung: Das Freitagsgebet wurde für anders- und nichtgläubige Gäste zugänglich gemacht. Für viele Besucher:innen war es das erste Mal, dass sie einem muslimischen Gemeinschaftsgebet beiwohnten.

In seiner Predigt betonte der Imam die Gesundheit als göttliche Gabe und gleichzeitig als eine Verantwortung gegenüber dem eigenen Körper und den Kindern. Er hob hervor, dass Muslim:innen in Deutschland die vielen weitgehend kostenlosen Möglichkeiten zur Behandlung und Beratung wertschätzen und aktiv für sich und ihre Kinder in Anspruch nehmen sollten. Diese Möglichkeiten seien ein Privileg, das Menschen in anderen Teilen der Welt oft verwehrt bleibt und daraus resultiere die Verantwortung, den Kindern einen gesunden Start ins Leben zu ermöglichen. Im Kern forderte der Imam dazu auf, die eigene Gesundheit zu schätzen und sich aktiv darum zu kümmern.

Beiträge und Herausforderungen im Gesundheitssystem

Das Programm setzte sich nach dem Freitagsgebet der Gemeinde mit einem interaktiven Vortrag fort. Dieser Vortrag, der Informationen und ein Quiz miteinander verband, beleuchtete die Beiträge der muslimischen und migrantischen Community zur Gesundheitsversorgung – historisch und heute. Es wurde deutlich, wie unverzichtbar Menschen mit Migrationsgeschichte in kritischen Sektoren unseres Gesundheitssystems sind. Gleichzeitig thematisierte die Veranstaltung offen die diskriminierenden und rassistischen Erfahrungen, die viele muslimische Menschen im Gesundheitssystem machen.

Raum für Begegnung und Dialog

Nach einer Moscheeführung gab es bei Tee und Süßigkeiten reichlich Gelegenheit für Austausch und anregende Gespräche, die von den Besucher:innen rege genutzt wurden.

Mit über 500 Teilnehmenden war der TOM 2025 in Spandau ein großer Erfolg für den nachbarschaftlicher Austausch. Die offene Begegnung und das gemeinsame Gespräch bilden die Grundlage für ein stabiles und vielfältiges Miteinander im Bezirk.

Der Tag der Offenen Moschee in Spandau wurde organisiert vom Moschee-Netzwerk Spandau – bestehend aus der Islamischen Gemeinde Spandau, DITIB Türkisch-Islamische Gemeinde zu Spandau, Teiba Kulturzentrum, Spandauer Kulturverein zur Integration und Bildung und Markaz Rasulallah – im Rahmen des Projekts „Muslimische Gemeinden in Bewegung“ von Community Empowerment.

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